Freitag, 13. September 2013

BATMAN - MAN OF STEEL 2 mit Ben Affleck

Die News, dass Ben Affleck den Part von Bruce Wayne/Batman übernehmen wird, löste einen der grössten Shitstorms der jüngsten Popkultur-Vergangenheit aus. Warum? Eine Mischung von typischer Fanboyhaltung-Wunschvorstellung mit tiefer Frustrationstoleranz gepaart mit einer guten Dosis Gartenhag-Denken. Christian Bale war für sehr viele eine Traumbesetzung. Innerhalb des Kosmos der letzten drei Filme funktionierte seine Figur als gute Schablone für den ewigen Kampf um seine Seele, vernarbt durch den tragischen Tod seiner Eltern. Persönlich konnte ich der letzten Trilogie nicht so viel abgewinnen. Für mich funktionierten sie als gefilmte Antwort der Elseworld-Serien. Dies waren bei DC Comics Mini-Serien oder Einzelausgaben, welche bekannte Helden in einem anderen Konzept erzählten, welche nicht direkt an das laufende serielle Universum angeschlossen war (zB. Batman als Pulp-Held). Vielmals als High Prestige Produkt für ein Publikum, welche mit der grundsätzlichen Ausrichtung nicht mehr warm wurden und vielmals ein wenig älter war, als der Teenie-Schnitt. Randbemerkung: Die Elseworld-Universen wurden später in den Universen-Kanon von DC importiert.

Nun gilt es, sich vom Nolanschen Konzept der letzten Filmtrilogie zu lösen. Marvel zeigt sehr eindrucksvoll, wie gut es funktioniert, einzelstehende Filme an den Schnittstellen zu verbinden und so ein Filmuniversum zu erschaffen, in welchem die Figuren jederzeit in einem anderen Film auftauchen könnten. Dies war bei Nolan nicht möglich. Eine Figur wie Superman, welcher in den Comics eine tiefe Freundschaft zu Batman pflegt, hätte das Filmuniversum der letzten Batman-Filme äusserst empfindlich gestört. 

GREEN LANTERN hätte ein Eckpfeiler des neu zu schaffenden DC-Universum werden sollen. Diese Option erübrigte sich nach dessen Misserfolg. Nun soll es MAN OF STEEL 2 richten. Es wird das erste filmische Zusammentreffen dieser ikonisch-platonischen Männerfreundschaft. Obwohl ich mich jetzt schon frage, wie die Zerstörungsorgie aus MAN OF STEEL zu toppen sein soll. Und wie Batman da reinpasst. Dass Christian Bale's Batman da nicht hingehört, sollte allen klar sein. Es braucht Frischfleisch: Ben Affleck. Okokok. Soooo frisch ist dieses Fleisch nun nicht und sein Superhelden-Überflop DAREDEVIL steckt auch mir noch in den Knochen. Doch lag dies nicht in erster Linie an Ben Affleck. Grässliche Regie, welche die Figur nicht begriff und dazu noch langweilige Umsetzung. Warum Ben Affleck. Nach dem Dilemma von einigen echten Schauspiel-Klogriffen hatte er sich wieder mit ARGO Oscar-bedingt ins Gedächtnis vieler katapultiert. Und es gibt schlechtere Schauspieler. Viel schlechtere. Und soooo toll war MAN OF STEEL nun auch nicht, dass Ben Affleck ihn als Batman zerstören könnte.

Ich kann mir Ben Affleck als Bruce Wayne sehr gut vorstellen. Als Batman? Kommt auf Regie und Ausrichtung an. Darf ich daran erinnern, dass die Bekanntgabe von Heath Ledger als Joker damals einen ähnlichen Entrüstungsschrei auslöste? Genau der Heath Ledger, dessen Performance nun so stark an diese gebunden ist, dass man meinen könne, er hätte nie was anderes gespielt. Ich bin da skeptischer ob der neuen Filmuniversums-Ausrichtung von DC. Na ja, wir werden sehen.

Mein Batman-Favorit? Clint Eastwood in einer Umsetzung des Graphic Novel Klassikers von Frank Miller.

In diesem Sinne: lasst die Fanboys bellen, denn ihr zahnloser Biss kommt nur von Herzen.


1 Kommentar:

  1. Die Basler Zeitung hat übrigens wieder mal alle Fakten verdreht... Sie reden davon, dass es einen neuen BATMAN Film gibt, wo dann SUPERMAN kurz auftauchen sollte.

    Ich denke jedoch, dass BATMANS Rolle bei MAN OF STEEL 2 um einiges grösser sein wird, als nur ein Cameo.

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