Dienstag, 17. Mai 2011

THOR und das MARVEL UNIVERSUM

Innerhalb der Film-Erzählstrukturen gibt es langsam aber sicher einen Shift. Sinkende Ticketsales und starken TV-Serien sei Dank. THOR ist ein wunderbares Beispiel dafür.

Seit dem ersten X-MEN-Film gab es zu jedem halb- bis ganzerfolgreichen Superhelden ein Projekt. Das Marvel-Universum war langsam am Entstehen. Doch noch niemand wusste genau, was damit anzufangen. Ang Lee drehte einen künstlerisch anspruchsvollen HULK, Sam Raimi einen poppigbunten SPIDERMAN, FANASTIC FOUR und DAREDEVIL wurden mehr schlecht als recht umgesetzt. Doch das hartnäckigste Gerücht war eine filmische Umsetzung der AVENGERS. DAS Marvel Super-Team schlichthin: CAPTAIN AMERICA, IRON MAN, THOR, HULK, WASP, GIANT MAN, teilweise SPIDERMAN und WOLVERINE... Sie alle und noch viel mehr waren regelmässige Vorbeischauer innerhalb des Comicuniversums. Als kurze Erklärung: Stan Lee, der Erschaffer der meisten alteingesessenen Marvel-Helden, ist erklärter New York-Liebhaber. Also siedelte er die meisten seiner Superhelden auch in der Stadt seines Vertrauens an. Dies führte dazu, dass sich die verschiedenen Helden auch ständig über den Weg liefen. Im vorigen Filmuniversum war dies nicht möglich, da die einzelnen Helden von verschiedenen Firmen vermarktet wurden, so dass es real-weltig ein mühseliger Prozess wurde, sollte SPIDERMAN kurzfristig am Fenster des Baxter Building vorbeischwingen. Dies führte dazu, dass die einzelnen Universen in sich geschlossen waren. Und dies schob einem AVENGER-Film einen Riegel.

MARVEL hingegen rechnete durch und machten den wichtigsten Schritt ihrer Film-Karriere: sie gründeten ein Filmstudio. Langsam erwarben sie alle Lizenzen zurück und schockten die Filmwelt mit einem grandiosen IRON MAN. Dieser diente vom Pacing und von der Welt her auch als Blueprint für die weiteren Filme. HULK war nächstes Ziel, danach WOLVERINE. Und überall wurden Samen gesetzt, Hinweise auf zukünftige Filme innerhalb ihres Film-Universum. Fans überschlugen sich vor Freude. Und dann der erste Auftritt von NICK FURY, dem Leiter von SHIELD, einer Organisation welche innerhalb des Marvel-Comic-Universum die Fäden in der Hand hielt. Samuel L. Jackson, welche der Figur Leben einhaucht hat auch bei Marvel für ein gutes Dutzend Filme unterschrieben. Viele seiner Auftritte blieben unbemerkt, da sie in einer Secret-Scene am Ende des Abspannes liefen. Nun mit THOR und später im Jahr CAPTAIN AMERICA kommen zwei Filme ins Kino, welche ganz klar den Grundstein legen für AVENGERS. Dieser ist auch auf 2012 angekündigt.


THOR

Die Filmwelt runzelte verwundert die Stirn, als der grosse Shakespeare-Liebhaber Kenneth Brannagh als Regisseur für THOR vorgestellt wurde. Doch gerade für THOR war dies eine Idealbesetzung. Denn wie wenige zweite versteht Kenneth die Balance innerhalb eines trashig anmutenden Konzeptes. Pathos, Comedy und Action geben sich die Hand. Eine feine Romanze und Charakter-Aufbau würzen nach. Auch der Cast kann sich sehen lassen. Von bekannten Persönlichkeiten wie Natalie Portman, Stellan Skarsgard und Anthony Hopkins, bis zur weniger bekannten Hauptfigur Chris Hemsworth. Und dieser All-Star macht im Film dick auf sich aufmerksam. Entstanden ist ein feines Ensemble-Piece geführt von starker Hand. Den Emotionen wurde in starken Szenen Nachdruck verliehen, ohne ein Shout-Fest zu werden, subtile Einstellungen bekräftigen die Gefühlswelten der Figuren und als Sahnehäubchen gibts ein unglaubliches Set nach dem anderen. Alles in allem pure Unterhaltung. Der obligate 3D-Effekt ist nie störend aber auch knapp an einem überflüssig vorbei. Einige Sequenzen profitieren von der erweiterten Dimension, das meiste funktioniert aber auch ohne.

AVENGERS kann kommen!!!

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