Mittwoch, 30. November 2011

Marvel-Universum und WOLVERINE AND THE X-MEN

Marvel hatte ein wenig ein Nachsehen. DC wirbelte mit Flashpoint und den New 52 mächtigen Staub auf. Der Hype war berechtigt und die Neu-Nummerierungen motiviert. Schon nur die Eier, 52 alt-neue Nummer 1 Hefte in einem Monat auszuliefern und auch alte Dinosaurier wie Action Comics komplett zu überdenken grenzt an Grössenwahn. Die müde Geste Marvels, ihre Hefte stolz als "still number xxx" zu bewerben war ein debiler Versuch, die Leute zu behalten. Continuity war nie die Stärke Marvels, der Hype um Bendis langsam aber sicher am Verebben (Matt Fraction versuchte sich dieses Jahr an FEAR ITSELF... Ergebniss: Naaaja... Das spannendste dabei war eigentlich die Ankündigung der Rückkehr von Phoenix). Langsam merkt man die Hauer der Zeit, wenn alles immer so massiv hochgehyped wird und es nur halb einlöst um es nach 1-2 Jahren wieder halb zu vergessen. Beispiel? House of M! Wanda Maximov flüstert "No More Mutants...". Viele Mutanten verlieren ihre Kräfte. (Warum nicht alle? In den von mir gelesenen Serien wurde darüber kein Wort verloren...) Die Mutantenzahl sinkt weltweit drastisch auf weniger als 500. Ein paar Jahre später? Es gibt eine neue Serie um das Schicksal Wandas, es rennen gefühlt tausende Mutanten rum, darunter auch viele, welche erst gerade ihre Kräfte eingebüsst haben. Vieles wurde in Nebenserien erklärt und es braucht viel Netz-Geduld, dann rauszufinden, was wo warum passierte. Da einige Creators dann auch komplett aneinander vorbeiarbeiten, gibt es immer wieder Lücken. Kann mir jemand zB. genau erklären, wie Magneto zu vollem Umfang wieder zu seinen Kräften kam? Eben... Schlussendlich ist ja auch egal wie, Hauptsache dass! Mich nervt dann jeweils die verpasste Chance, etwas wirklich spannendes zu schaffen.

Nun zum jüngsten Beispiel und einem Loblied auf eine neue Serie. SCHISM war auch so was, dass man leicht verpassen konnte. Eine Miniserie, welche die X-MEN-Bücher komplett verändert. Schön und gut. Aber warum eine Miniserie und nicht einfach innerhalb der UNCANNY X-MEN? Kapitalismus pur. Anyway... Die X-Men sind neu gesplittet in zwei grosse Fraktionen: San Franciscos Utopia unter der Leitung von Cyclops (UNCANNY X MEN) und die alte Prof X-Schule neu unter dem Namen Jean Grey School for Higher Learning mit den neuen Headmasters Wolverine und Kitty Pride.

Die neue Nummer 1 (!), geschrieben von Jason Aaron und gezeichnet vom unglaublichen Chris Bachalo (welcome back, Sir!) bringt vor allem einen Aspekt zurück ins Marvel-Universum, welchen ich seit Jahren vermisste: Spaaass! Und viel davon. Das ganze Heft ist gespickt von guten Einfällen, die Charakter-Arbeit ist Top-Notch und nach der Lektüre hat man sowas von Lust auf mehr, dass ein Monat sich plötzlich wieder in die Länge zieht. Mag sich noch jemand erinnern an GENERATION X in den 90ern? Erinnert ihr euch an diese paar magischen Ausgaben, wo sich einfach alles richtig anfühlte? DAS ist die Grundlage für den momentanen WASTE THE LIGHT-Hype-Comic 2011!!! Kauft ihn bitte alle, so dass Marvel vielleicht eeendlich Bendis feuert und dafür mehr solches Material abliefert.