Montag, 7. Februar 2011

TRON, GREEN HORNET und die Macht von 3D

Im Kino laufen im Moment zwei actionbetonte Filme, welche um die Gunst des Publikums buhlen.


TRON
Die Fortsetzung des CGI-Klassikers aus den 80ern weiss vor allem Fans zu unterhalten. Die Story ist grundsätzlich flüssig erzählt, mit leichten Längen im letzten Akt. Das digital Make-up, mit welchem Jeff-Bridges Zweitcharakter verjüngt wird ist schwer beeindruckend. Einzig die toten Augen, ein noch zu lösendes Problem innerhalb der immer besser werdenden Tricktechnik, sind ein kleiner Makel. Der visuelle Stil mag auch nach dieser langen Zeit überzeugen. Wie auch der Soundtrack. Man spürt bei jedem Beat die grosse Liebe, welche Daft Punk in den Film stecken. Neben sauber umgesetzten genretechnischen Erzählstrukturen gibt es ein paar leicht philosophische Einschübe zum Thema Dualität. Dies nett und familientauglich verpackt, unkryptisch und mit einem Auge auf Mainstream.

Alles in allem ein solider Film, welcher in bestimmten Gebieten und für bestimmte Zuschauer zu glänzen weiss.


THE GREEN HORNET
Videoclipkünstler und visueller Poet Michel Gondry führt Regie an einem Superhelden Film, welcher Superhelden Filme leicht aufs Korn nimmt, ohne jedoch die Genregrenzen zu sprengen. Dies heisst jedoch nicht, dass diese leicht angekratzt werden. An alle Gondry-Fans: es bleibt bei einem Mainstream-Film. Dies ist nicht das Vehikel um das Kino neu zu erfinden. Aber genau der Film um zu zeigen, dass man einen unterhaltsamen Streifen aus einer einfachen, vorhersehbarer Handlung stricken kann. Die Figuren sind zugänglich, in einer Realität eingebettet, welche in dieser Art Film normalerweise sekundär ist. Endlich auch wieder mal ein Popcorn-Film, welcher das Popcorn ernst nimmt.


3D
Der grösste Unterschied der beiden Filme ist der Umgang mit der neuen Technik. Und genau hier setzt das geniale Auge von Michel Gondry ein. Sein 3D poppt. Es ist fassbar und auch bei einem schnellen Schnitt nie überfordernd. Die Raumaufteilung der Szenen, die Weite der filmischen Räume und die vielen physischen Effekte kommen so klar rüber, dass die Realität anschliessend blasser aussieht. Blass sieht im direkten Vergleich auch TRON aus. Gerade dieser Film sollte eigentlich knallen. Je mehr CGI in einen Film gepackt ist, desto einfacher ist es grundsätzlich, dies in 3D zu übersetzen. Doch wie auch bei reinen CGI-Filmen kommt es auf einen intelligenten Bildaufbau an, welcher die Technologie unterstützt. Und dies ist das Problem bei TRON. Es gibt zu viele Bilder mit einer einfachen Vordergrund/Hintergrund-Aufteilung. Dabei funktioniert 3D in erster Linie, wenn ein Objekt durch die Ebenen durchgezogen wird oder wenn die Weite visuell umgesetzt wird. Diese vorgetäuschte haptische Wahrnehmung sollte das Ziel sein. Ist es bei TRON leider nur bedingt.

Fazit: Es braucht für 3D visuelle Regisseure, welche spielerisch mit der neuen Technologie umgehen können. Viele bisherige Regeln gelten nicht mehr verbindlich und neue Regeln gibts noch nicht. Ich bin sehr gespannt auf TRANSFORMERS 3, denn wenn Michael Bay seinem Stil treu bleibt, wird dieser Streifen auf 3D überfordernd. Und 2D-Filme, welche auf 3D aufgeblasen werden, geht gar nicht!

Fazit 2: GREEN HORNET wie auch TRON sind beide einen Kinobesuch wert. Doch beide in erster Linie für genau die vorgesehene Zielgruppe.

1 Kommentar:

  1. Ich sehe* liber einen guten Film in 2D als einen schlechten in 3D! Vorallem warte ich auf ein 3D ohne Brille. (mir reicht meine eigene ^^)

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