Dienstag, 18. Oktober 2011

LE CHAT DU RABBIN, Joann Sfar


Joann Sfar ist der Vielzeichner der französichen Comic-Szene. Vom durchgeknallten DONJON bis zum nachdenklichen ISAAC zeigte er jeweils neue Facetten seines Schaffens. Letztes Jahr mischte er mit dem Gainsbourg-Biopic auch plötzlich als Regisseur mit. Und nun kommt der Animationsfilm LE CHAT DU RABBIN, welche beides verbindet. Und wie! Der krakelige Stil wurde so gut es möglich war übernommen. Die Hintergründe sind purer Werbeprospekt für Algier. Die Geschichte ist... Tja, DAS ist nun wirklich die schwierige Frage. Um was geht es denn? Der grundsätzliche Gedanke, wie sich ein Glaube auf ein Tier auswirkt ist anfänglich der Katalysator der Geschichte. Das theologische Streitgespräch zwischen der Katze und dem Rabbiner über die menschliche und tierische Auslegung der heiligen Tora ein frühes Highlight des Filmes. Die Handlung ist eigentlich stringent, mäandert aber immer wie mehr zwischen den verschiedenen Figuren und deren persönlichen Geschichten. Schlussendlich webt sich mit einer munter-absurden Sequenz im Finale der Inhaltsteppich zu einem faszinierenden Ganzen, welches schlüssig offen bleibt. Ein spannender, ungewöhnlicher Film und genau deshalb sehr zu empfehlen. 

Spannend wäre es auch gewesen, die angekündigte 3D-Version zu sehen, denn 2D-Animationskunst und 3D?? Mal gucken... 

Und kleine Bemerkung am Rande: Hergé-Fans müssen sich warm anziehen. Nicht nur der wunderbare Cameo im LE CHAT wirft ein neues Licht auf die Figur sondern leider auch die Hollywood-Maschine verwurstelt mit Spielberg (WAAARUUUM!!!! Lass die Finger davon, du Übeltäter!!!) den beliebten Reporter.

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